Tierärztin

Rita Brentrup

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Denkanstöße vor dem Hundekauf

Sie haben sich entschieden einen Hund anzuschaffen, oder zumindest schon einmal mit dem Gedanken gespielt. Hier wollen wir Sie auf einige Themen aufmerksam machen, die vor der Anschaffung eines Hundes häufig übersehen werden und später zu ernsthaften Problemen führen können.  

Das Wesen des Hundes

Jede Hunderasse hat Ihre eigenen Eigenschaften. Dazu gehören sowohl das grundlegende Aussehen, wie auch bestimmte Charakterzüge, die von den Zuchtverbänden gefordert und auch bei den Zuchttieren überprüft werden. So wird ein Labrador in der Regel ein begeisterter Schwimmer sein, ein Hoverwart Ihr zu Hause gut bewachen und ein Windhund wird gerne viel laufen. 

Sie sollten einen Hund wählen, der Ihrem eigenen Naturell entspricht. Denken Sie hierbei für einen längerfristigen Zeitraum, denn Hunde können schließlich bis zu 16 Jahre und mehr alt werden.
Betrachten Sie dabei Ihre Freizeitgestaltung, vergessen Sie aber auch Ihr Berufsleben nicht. Möchten Sie in Ihrer Freizeit mit Ihrem Hund schwimmen gehen oder Rad fahren, wollen Sie eher etwas mehr oder etwas weniger spazieren gehen ? Möchten Sie vielleicht Hundesport oder eine andere Ausbildung mit Ihrem Hund machen ? Möchten Sie einen guten Kumpel und Familienhund oder einen wachsamen Beschützer ?

Alle diese Fragen sollten Sie beantwortet haben, bevor Sie sich Gedanken über die Rasse oder Herkunft Ihres zukünftigen Hundes machen. Denn eine Hunderasse definiert sich nicht nur über das Aussehen des Tieres, sondern auch durch seine Wesenszüge. 

Bei einem Mischling ist es oft schwieriger im Voraus zu wissen, wo einmal seine Vorlieben liegen. Doch wenn Sie für verschiedene Ansprüche eines Hundes offen sind, dann ist es sicherlich kein Problem mit dem Hund auszuprobieren, was Ihnen beiden gefällt.

Die Kosten

Dieses Thema wird häufig vergessen und kann durch aus zu Problemen führen.                     Bei der Auswahl des passenden Begleiters sollte man sich darüber klar sein, welche finanzielle Belastung auf einen zukommen kann. Ein großer Hund kostet nicht nur bei der Anschaffung mehr als ein Kleiner, sondern auch im täglichen Leben. Die Futterkosten, Kosten für Leckerchen, Fressnäpfe, Körbe, Halsbänder usw. sind bei einer Dogge deutlich höher als bei einem Dackel.    Bei langhaarigen Hunden entstehen Kosten für die Ausstattung der Fellpflege und eventuell den regelmäßigen Besuch beim Hundefrisör. Neben den alltäglichen Dingen, gibt es noch weitere Dinge, die die Geldbörse belasten. Jeder Hund egal welcher Rasse muss bei der Stadt angemeldet werden und sollte auch Haftpflicht versichert sein. Wenn Sie mitten in der Großstadt wohnen bedenken Sie die Fahrtkosten, die Sie täglich einkalkulieren müssen, bis Sie ein geeignetes Gelände erreichen, wo Sie mit Ihrem Hund ausgedehnte Spaziergänge machen können.                                                            Ferner sollte jeder Hund in den Genuss einer guten Hundeschule kommen. Wollen Sie mit Ihrem Hund eine Spezialausbildung oder Hundesport machen kann es hier auch noch einmal teuer werden. Informieren Sie sich rechtzeitig, welches Zubehör für eventuelle Sportarten nötig ist. So brauchen Sie zum Besispiel für den Schlittenhundesport eine Menge Ausstattung um erfolgreich zu trainieren.  Nicht zu vergessen sind die von Zeit zu Zeit anfallenden Tierarztkosten. Neben den jährlichen Impfungen stehen regelmäßige Wurmkuren und eine Prophylaxe gegen Flöhe und andere Parasiten an. Dazu kommen eventuelle Erkrankungen, die vor allem in höherem Alter auftreten und vielleicht einer regelmäßigen Tablettengabe bedürfen. Die kleinen Wehwehchen und Operationen, wie zum Beispiel eine Kastration, müssen ebenfalls finanziert werden.

Die Zeit

Hunde benötigen manchmal mehr Zeit als Sie glauben. Die tägliche Bewegung und geistige Auslastung des Hundes stehen dabei im Vordergrund. Für Spaziergänge, Training, Spiel und Körperpflege sollten sie mindestens 3 Stunden täglich zur Verfügung haben. Das klingt zwar sehr viel, aber wenn Sie alles einbeziehen, was Sie mit Ihrem Hund machen wollen, dann können drei Stunden sehr schnell vorbei sein. Entscheidend für den Zeitfaktor ist nicht so sehr die Rasse eines Hundes, sondern eher sein Alter und seine Herkunft. Für einen Welpen braucht man mehr Erziehungszeit als für einen ausgebildeten Begleithund. Die Erziehungszeit sollte gleichmäßig über den Tag verteilt werden. Es nutzt Ihnen und Ihrem Welpen nichts, wenn Sie sich am Abend drei Stunden mit ihm beschäftigen und er hinterher vor Erschöpfung umfällt. Die Zeit muss aufgeteilt werden. Dies ist häufig schwieriger, als die notwendigen Stunden am Stück zu erübrigen. Auch erwachsene Hunde aus schlechten Verhältnissen, aus dem Tierheim und die immer beliebter werdenden "Strassenhunde" aus Südeuropa können zu echten Zeitkillern werden. Alle Hunde, die nicht als Welpe zu Ihnen kommen haben auch schon eine Vergangenheit. Schlechte Erfahrungen mit anderen Hunden und fremden Menschen sind da nicht selten. Solche Hunde brauchen oft viel Zeit und Geduld um "alltagstauglich" werden. 

Haben Sie auch über den Fall nachgedacht, dass Sie mal keine Zeit oder Möglichkeit haben sich um Ihren Hund zu kümmern. Was ist wenn Sie zur Arbeit gehen, oder schlimmer, wenn Sie einmal krank sind? Wer kümmert sich um den Hund ? Meistens werden solche Überlegungen erst getätigt, wenn etwas passiert. Doch dann ist es zu spät den Hund daran zu gewöhnen auch mal woanders zu bleiben. Es sollte bereits vor dem Kauf eines Tieres klar sein, wer nicht nur für das Futter sorgt, wenn Herrchen mal im Krankenhaus liegt. Sprechen Sie vor dem Kauf mit Verwandten oder Bekannten über Ihre "Hundepläne" und stellen Sie die Versorgung Ihres Vierbeiners sicher. Am Besten wäre es, wenn das „Ersatzrudel“ schon von Anfang an sporadisch am allgemeinen Leben des Hundes teilnimmt. 

Das Äußere der Hundes

Die Frage nach dem Aussehen steht bei den meisten zukünftigen Hundebesitzern ganz am Anfang. Hier steht sie ganz bewußt erst am Ende. Denn, wie sie selbst gelesen haben, gibt es viele andere Überlegungen die man anstellen sollte um später ein harmonisches Zusammenleben zu ermöglichen. Da steht die Frage nach der Optik erst ganz hinten. Da hier sowieso nur der eigene Geschmack entscheidend ist bleibt uns nur einige Vor- und Nachteile bei optischen Besonderheiten aufzuzeigen.

Platte Nasen machen häufig Probleme beim Atmen, Stummelschwänze behindern bei der Kommunikation mit anderen Hunden und viele Haare oder Haut vor den Augen verhindern eine freie Sicht und führen schnell zu Entzündungen. Lange Hängeohren sind häufiger entzündet als Stehohren. Sehr kurzes Fell ist im Sommer angenehm, führt aber im Winter dazu, dass die Hunde schneller frieren und vielleicht sogar einen Mantel tragen müssen. Kurzhaarige Hunde mit dicker Unterwolle, wie zum Beispiel die Retriever, haaren meistens mehr als langhaarige Hunde mit wenig Unterfell, wie zum Beispiel der Hoverwart. Sehr kleine Hunde, wie zum Beispiel der Yorkshire Terrier, leiden häufiger an Herzproblemen. So hat jede optische Besonderheit ihre Vorteile und ihre Nachteile. Die Liste könnte hier endlos sein. Bitte informieren Sie sich eingehend über die Rasse für die Sie sich entschieden haben und besuchen Sie verschiedene Züchter, um sich einen Eindruck vom Zustand der Tiere und deren Lebensbedingungen zu verschaffen. 

 

Sollten nun noch Fragen offen sein, rufen Sie uns doch einfach an oder schreiben uns eine e-Mail. Wenn Sie wollen begleiten wir Sie bei der Auswahl des neuen Familienmitgliedes zu Züchtern oder auch ins Tierheim. 

 

Rita Brentrup