Sie haben sich
entschieden einen Hund anzuschaffen, oder zumindest schon einmal mit dem Gedanken gespielt.
Hier wollen wir Sie auf einige Themen aufmerksam machen,
die vor der Anschaffung eines Hundes häufig übersehen
werden und später zu ernsthaften Problemen führen
können.
Das Wesen des Hundes
Jede Hunderasse hat
Ihre eigenen Eigenschaften. Dazu gehören sowohl das grundlegende Aussehen, wie auch bestimmte Charakterzüge,
die von den Zuchtverbänden gefordert und auch bei den
Zuchttieren überprüft werden. So wird ein Labrador in
der Regel ein begeisterter Schwimmer sein, ein Hoverwart
Ihr zu Hause gut bewachen und ein Windhund wird gerne viel
laufen.
Sie sollten einen Hund wählen, der Ihrem eigenen
Naturell entspricht. Denken Sie hierbei für einen längerfristigen Zeitraum, denn Hunde können schließlich bis zu 16 Jahre und
mehr alt werden.
Betrachten Sie dabei Ihre Freizeitgestaltung, vergessen Sie aber auch Ihr Berufsleben nicht. Möchten Sie in Ihrer Freizeit mit Ihrem Hund schwimmen gehen oder Rad
fahren, wollen Sie eher etwas mehr oder etwas weniger spazieren gehen ? Möchten Sie vielleicht Hundesport oder eine andere
Ausbildung mit Ihrem Hund machen ? Möchten Sie
einen guten Kumpel und Familienhund oder einen wachsamen Beschützer ?
Alle diese Fragen
sollten Sie beantwortet haben, bevor Sie sich Gedanken
über die Rasse oder Herkunft Ihres zukünftigen
Hundes machen. Denn eine Hunderasse definiert sich nicht nur
über das Aussehen des Tieres, sondern auch durch
seine Wesenszüge.
Bei einem Mischling
ist es oft schwieriger im Voraus zu wissen, wo einmal
seine Vorlieben liegen. Doch wenn Sie für verschiedene
Ansprüche eines Hundes offen sind, dann ist es sicherlich
kein Problem mit dem Hund auszuprobieren, was Ihnen beiden
gefällt.
Die Kosten
Dieses Thema wird häufig vergessen
und kann durch aus zu Problemen
führen.
Bei der Auswahl des passenden Begleiters sollte man sich darüber klar sein, welche
finanzielle Belastung auf einen zukommen kann. Ein großer Hund kostet
nicht nur bei der Anschaffung mehr als ein Kleiner, sondern
auch im täglichen Leben. Die Futterkosten, Kosten für Leckerchen, Fressnäpfe,
Körbe, Halsbänder usw. sind bei einer Dogge
deutlich höher als bei einem Dackel.
Bei langhaarigen Hunden entstehen Kosten für die Ausstattung
der Fellpflege und eventuell den regelmäßigen Besuch
beim Hundefrisör. Neben
den alltäglichen Dingen, gibt es noch weitere Dinge, die die Geldbörse
belasten. Jeder Hund egal welcher Rasse muss bei der Stadt
angemeldet werden und sollte auch Haftpflicht versichert
sein. Wenn Sie mitten in der Großstadt wohnen bedenken
Sie die Fahrtkosten, die Sie täglich einkalkulieren
müssen, bis Sie ein geeignetes Gelände erreichen, wo Sie
mit Ihrem Hund ausgedehnte Spaziergänge machen
können.
Ferner sollte jeder Hund in den Genuss einer guten
Hundeschule kommen. Wollen Sie mit Ihrem Hund eine
Spezialausbildung oder Hundesport machen kann es hier auch
noch einmal teuer werden. Informieren Sie sich rechtzeitig,
welches Zubehör für eventuelle Sportarten nötig ist. So
brauchen Sie zum Besispiel für den Schlittenhundesport
eine Menge Ausstattung um erfolgreich zu trainieren.
Nicht zu vergessen
sind die von Zeit zu Zeit anfallenden Tierarztkosten.
Neben den jährlichen Impfungen stehen regelmäßige
Wurmkuren und eine Prophylaxe gegen Flöhe und andere
Parasiten an. Dazu kommen eventuelle Erkrankungen, die vor
allem in höherem Alter auftreten und vielleicht einer
regelmäßigen Tablettengabe bedürfen. Die kleinen
Wehwehchen und Operationen, wie zum Beispiel eine Kastration,
müssen ebenfalls finanziert werden.
Die Zeit
Hunde benötigen
manchmal mehr Zeit als Sie glauben. Die tägliche Bewegung
und geistige Auslastung des Hundes stehen dabei im
Vordergrund. Für Spaziergänge, Training, Spiel und
Körperpflege sollten sie
mindestens 3 Stunden täglich zur Verfügung haben. Das
klingt zwar sehr viel, aber wenn Sie alles einbeziehen,
was Sie mit Ihrem Hund machen wollen, dann können drei
Stunden sehr schnell vorbei sein. Entscheidend für den Zeitfaktor
ist nicht so sehr die Rasse eines Hundes, sondern eher
sein Alter und seine Herkunft. Für einen Welpen braucht
man mehr Erziehungszeit als für einen ausgebildeten
Begleithund. Die Erziehungszeit sollte gleichmäßig über
den Tag verteilt werden. Es nutzt Ihnen und Ihrem Welpen
nichts, wenn Sie sich am Abend drei Stunden mit ihm
beschäftigen und er hinterher vor Erschöpfung umfällt.
Die Zeit muss aufgeteilt werden. Dies ist häufig
schwieriger, als die notwendigen Stunden am Stück zu
erübrigen. Auch erwachsene Hunde aus schlechten
Verhältnissen, aus dem Tierheim und die immer beliebter
werdenden "Strassenhunde" aus Südeuropa können
zu echten Zeitkillern werden. Alle Hunde, die nicht als
Welpe zu Ihnen kommen haben auch schon eine Vergangenheit.
Schlechte Erfahrungen mit anderen Hunden und fremden
Menschen sind da nicht selten. Solche Hunde brauchen oft
viel Zeit und Geduld um "alltagstauglich"
werden.
Haben Sie auch über den
Fall nachgedacht, dass Sie mal keine Zeit oder Möglichkeit haben sich
um Ihren Hund zu kümmern. Was ist wenn Sie zur Arbeit gehen,
oder schlimmer, wenn Sie einmal krank sind? Wer
kümmert sich um den Hund ? Meistens werden solche Überlegungen erst getätigt, wenn
etwas passiert. Doch dann ist es zu spät den Hund daran
zu gewöhnen auch mal woanders zu bleiben. Es sollte bereits vor dem Kauf eines Tieres klar
sein, wer nicht nur für das Futter sorgt, wenn Herrchen mal im Krankenhaus liegt.
Sprechen Sie vor dem Kauf mit Verwandten oder Bekannten über
Ihre "Hundepläne" und stellen Sie die Versorgung Ihres Vierbeiners sicher. Am Besten wäre es, wenn das „Ersatzrudel“
schon von
Anfang an sporadisch am allgemeinen Leben des Hundes teilnimmt.
Das Äußere der
Hundes
Die Frage nach dem
Aussehen steht bei den meisten zukünftigen Hundebesitzern
ganz am Anfang. Hier steht sie ganz bewußt
erst am Ende. Denn, wie sie selbst gelesen haben, gibt es
viele andere Überlegungen die man anstellen sollte um
später ein
harmonisches Zusammenleben zu ermöglichen. Da steht die
Frage nach der Optik erst ganz hinten. Da hier sowieso nur
der eigene Geschmack entscheidend ist bleibt uns nur einige Vor- und Nachteile bei optischen Besonderheiten
aufzuzeigen.
Platte Nasen machen häufig Probleme beim
Atmen, Stummelschwänze behindern bei der Kommunikation mit anderen Hunden und viele
Haare oder Haut vor den Augen verhindern eine freie Sicht und
führen schnell zu Entzündungen. Lange
Hängeohren sind häufiger entzündet als Stehohren. Sehr
kurzes Fell ist im Sommer angenehm, führt aber im Winter
dazu, dass die Hunde schneller frieren und vielleicht
sogar einen Mantel tragen müssen. Kurzhaarige Hunde mit
dicker Unterwolle, wie zum Beispiel die Retriever, haaren
meistens mehr als langhaarige Hunde mit wenig Unterfell,
wie zum Beispiel der Hoverwart. Sehr kleine Hunde, wie zum
Beispiel der Yorkshire Terrier, leiden häufiger an
Herzproblemen. So hat jede optische Besonderheit ihre
Vorteile und ihre Nachteile. Die Liste könnte hier endlos
sein. Bitte informieren Sie sich eingehend über die
Rasse für die Sie sich entschieden haben und besuchen Sie
verschiedene Züchter, um sich einen Eindruck vom Zustand
der Tiere und deren Lebensbedingungen zu
verschaffen.
Sollten
nun noch Fragen offen sein, rufen Sie uns doch einfach an
oder schreiben uns eine e-Mail. Wenn Sie wollen begleiten
wir Sie bei der Auswahl des neuen Familienmitgliedes zu
Züchtern oder auch ins Tierheim.
Rita Brentrup
|